Institut für Mineralogie Forschung Forschungsprojekte
Die Entwicklung der ersten marinen Habitate auf der Erde

Die Entwicklung der ersten marinen Habitate auf der Erde

Leitung:  Dr. Sebastian Viehmann
Jahr:  2021
Förderung:  FWF (P-34238)
Laufzeit:  2021-2024

Dieses FWF-Einzelprojekt beleuchtet die Evolution mariner Lebewelten im Zusammenhang mit der geodynamischen Entwicklung kontinentaler Landmassen auf der frühen Erde im Zeitraum zwischen 2.9 und 3.5 Milliarden Jahre vor heute. Die Ergebnisse birgen fundamentale Einsichten wie sich die ersten Kontinente und marinen Umweltbedingungen während des Archaikums entwickelten, geben aber zusätzlich auch Hinweise über das Zusammenspiel von kontinentalen Verwitterungsprozessen und deren Einfluss auf die ersten marinen Habitate der frühen Erde.

Speziell werden hier Haupt- und Spurenelementsystematiken von gebänderten Eisenformationen herangezogen, um die Einflüsse von terrestrischen und submarinen Quellen auf die Meerwasserchemie im besagten Zeitraum zu bestimmen und die zugehörigen Quellen zielgenau zu definieren. Zusätzlich wird die Kombination von radiogenen Hf-Nd Isotopen als neuartiges geochemisches Werkzeug für Verwitterungs- und Erosionsprozesse auf der präkambrischen Erde etabliert und der Hf-Nd Isotopendatensatz von archaischem Meerwasser erstmalig bis 3.5 Milliarden Jahre vor heute zurückdatiert. Dieses neue Werkzeug ermöglicht den (I) Einfluss von kontinentaler Verwitterung auf die Meerwasserchemie besser zu verstehen, aber auch (II) direkt zu datieren ab welchem Zeitpunkt der Erdgeschichte signifikante Mengen kontinentaler Kruste oberhalb des Meeresspiegels lagen und durch Verwitterungsprozesse die Meerwasserchemie der frühen Erde beeinflussten.